Regen und Rauschen

So sah es heute früh aus dem Dachfenster aus. Blieb dann auch so übern Tag; beste Voraussetzungen, um mich für den größeren Teil des Tages mit Broterwerb zu befassen. Erst nach Einbruch der Dunkelheit wurde es dann so weit trocken, dass wir noch eine kleine Runde durchs Dorf drehen mochten:

Achtung, ab hier nur noch für Technik-Freaks geeignet 😉
Und apropos verrauschte Bilder: Nachdem der Herr Baum und ich uns gestern einig waren, dass das mit dem Pointillismus beim iPhone wohl häufiger vorkommt, bestand mein heutiges Pausenvergnügen darin, mal etwas systematischer zu testen, wann das Handy wie rauscht und wie man das in den Griff bekommt. Zu welchem Zwecke ich mal eins meiner Kellerregale jeweils mehrfach in mehreren Einstellungen mit dem iPhone fotografiert und dann ein paar Vergleichsbilder der Ergebnisse zusammengestellt habe.

Hier erst mal eine Übersicht der verschiedenen unbearbeiteten Einzelbilder: manuell auf ISO 25, 160 bzw. 1.600 eingestellt, Slow Shutter bei 1 bzw. 6 Sekunden (von oben). Deutlich zu sehen: Hohe ISO sind für den kleinen Sensor Gift. Und die Slow-Shutter-Funktion glättet schon ein bisschen was gegenüber selbst der niedrigsten Empfindlichkeit, wofür die kürzeste Slow-Zeit, eine Sekunde, völlig ausreichend ist. (Generell sind alles variierende 100%-Ausschnitte ein und desselben Motivs wie oben klein abgebildet, Anklicken lädt jeweils DIN A4 bei 300dpi):

Jetzt zur Bearbeitung: Von jeder Einstellung habe ich 5 identische Bilder geknipst, die ich dann (ohne jede Vor-Bearbeitung) mit Affinity zu je einem Stapel zusammengefügt und im Modus Durchschnitt verrechnet habe. Jeweils links eine Einzel-Aufnahme, in der Mitte der rohe Stapel und rechts nach behutsamem Schärfen per Hochpass-Ebene.
Erkenntnis: Wenn man mehrere Aufnahmen vom selben Motiv machen kann, bringt es bei allen denkbaren Einstellungen einen Qualitätsgewinn, davon einen Durchschnitt zu bilden. Selbst das heftige Rauschen der hohen ISO-Einstellungen (obere Bildreihe rechts) lässt sich noch deutlich abdämpfen, und es werden Bildinhalte erkennbar, die vorher arg verschwommen aussahen.
Und schließlich noch die Frage, ob viel viel hilft. Antwort: Ja, aber … Hier ist noch mal ein Versuch mit Vollautomatik (die hier ISO 80 eingestellt hat) im Vergleich Einzelbild – 5er Stapel – 30er Stapel. Ist noch mal deutlich glatter geworden; das Problem ist nur, dass ein 5er Stapel à 12 Megapixel bei meinem Rechner (ein Sechskern-i7 mit 32 GB RAM) noch ganz ohne Wartezeit angelegt wird, während Affinity für die 30 Bilder mehrere Minuten zum Rendern braucht. Und meine Geduld für digital veranlasste Wartezeiten außerhalb des Erwerbslebens wäre mit nichtexistent noch zurückhaltend beschrieben …



4 Kommentare
derbaum
der letzte satz!! 😀
ansonsten – danke für deine mühe, affinity gibts hier nicht aber lr als bearbeitungswerkzeug ist auch ganz gut – die rauschunterdrückung leistet gute dienste!
Christian Wöhrl
Irgendwie hab ich zu den Rauschunterdrückungs-Werkzeugen all die Jahre noch keinen Zugang gewonnen, obwohl LR nun auch schon seit bald 10 Jahren meine Standard-Software ist. Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass mich bei den „großen“ Kameras das Rauschen selten wirklich stört, das lasse ich meistens einfach drin.
Bernhard
Ne Frage:
Verwendest Du ein Stativ oder machst Du das aus der Hand?
LG Bernhard
Christian Wöhrl
Belichtungs- und Schärfetests immer mit Stativ, Fernauslöser und ggfs ausgeschalteter (!) VR-Funktion, nur die beiden oberen, Dachfenster und nächtlicher Teich, sind frei Hand. – Die Bilder vom 25. sind auch sämtlich mit Stativ gemacht, wobei ja unterm Handy so ein kleines Gorillapod reicht. Aber irgendwie will es mir nicht gelingen, mit dem Telefon in der Hand so auszulösen, dass ich das Bild *nicht* verreiße …