Gestern

… hätte ich fürs Blog eigentlich mal wieder ein nettes Foto aus Lübeck mitbringen wollen. Bin dann aber leider nur bis kurz hinter Sandesneben gekommen.

Blick von unten auf eine typische bewegliche OP-Lampe im Krankenhaus mit drei runden Leuchten und Handgriffen außen und unten.

Da gibt es nämlich einen Radweg, den mir später ein freund­licher Polizei­beamter als durchaus berüch­tigt schil­derte (sinn­gemäß zitiert: vielleicht ist ja Ihr Unfall wenigs­tens dafür gut, dass der endlich saniert wird) und den ich, wäre die beglei­tende Land­straße etwas weniger eng, kurvig und am Rand dicht bewachsen, trotz Ausschil­derung wohl auch gar nicht genommen hätte. Jeden­falls hat sich an einer der zahl­reichen Boden­wellen die Lenker­tasche aufge­ruckelt und das Handy machte Anstalten abzu­stürzen; ich Blödi hab’ den Reflex, danach zu greifen, nicht unter­drücken können und hatte dann an der nächsten Boden­welle nur eine Hand am Lenker. Das hat nicht gereicht …

Ergebnis: Spon­tanes unkon­trol­liertes Absteigen mit Bremsen per Gesicht und eine neue Zahn­lücke, oben zentral. Sonstige Schäden hielten sich in Grenzen – nur Schür­fungen und Prel­lungen an sämt­lichen Extre­mitäten –, aber bis das geklärt war, habe ich doch den größeren Teil des Tages erst bei der Zahn­ärztin und dann, sicher­heits­halber von dieser veran­lasst, in der Unfall­klinik verbracht.

Immerhin lässt sich als Erkenntnis eines ansonsten lausigen Tages fest­halten, dass mich in allen Gliedern der Kette nette und sorg­same Menschen sehr ange­nehm behan­delt haben. Aber ob das die Regel ist, möchte ich jetzt bitte nicht allzu bald überprüfen …

12 Kommentare

  • Anna

    Mein „mag ich“ bezieht sich nun ganz und gar nicht auf das, was dir da passiert ist. Aber auf die entspannt freundliche Art, wie du es berichtest.
    Gute Heilung wünsche ich für alle Verletzungen! 🍀

    • Christian Wöhrl

      Dankeschön, Anna!

      Wenn da nun schon mal Positives zu vermelden ist, zumal aus dem Gesundheits- und dem Recht-und-Ordnungswesen, über die ja oft nur gemeckert wird, dann will ich das nicht verschweigen. (Wobei mir immer bewusst ist, dass ich als „alter weißer Mann“ Privilegien genieße, die nicht für alle selbstverständlich sind – auch das gehört zur Wahrheit wohl dazu.)

  • Aebby

    Ach Du Schreck! Schnelle und gute Besserung.

    Was die Versorgung entlang der Kette angeht, deckt sich das mit meinen Erfahrungen, ebenso kann ich auf eine weitere Stichprobe verzichten.

  • Thore

    Ach Du Sch…toffwechselendprodukt! GUTE BESSERUNG!
    Wieder was gelernt: Die Schwerkraft funktioniert noch und Reflexe sind manchmal kontraproduktiv. 😉 Gesichtsbremsung ist nicht schön! Hatte ich auch mal auf Asphalt nach Lenkerbruch. Zum Glück waren bei mir alle Zähne heil geblieben, dafür eine relativ gut verwachsene Narbe ähnlich einer Hasenscharte.

    • Christian Wöhrl

      Danke! Lenkerbruch kann auch äußerst unschön sein … Seit ich das mal live mitbekommen habe – ganz ohne Vorwarnung und auf glatter Strecke, mit immerhin glimpflichem Ausgang –, achte ich zumindest drauf, dass die belasteten Teile am Rad für deutlich mehr als mein Gewicht ausgelegt sind. Aber selbst dann sollte man sie wohl streng genommen alle paar Jahre tauschen, und wer macht das schon? Ich jedenfalls nicht. Hm, mein damals schon ziemlich teurer Reiserad-Lenker nebst Vorbau ist jetzt 22 Jahre alt, vielleicht …

      Und außerdem stelle ich gerade an Tag X+2 fest, dass ich seit der Kindheit ziemlich gut verdrängt haben muss, wie dolle selbst oberflächliche Schürfwunden doch zwiebeln können. Und beginne darob meine langjährige (noch nie als sonderlich rational erkannte, aber trotzdem gern gepflegte) Leidenschaft für flotte Abfahrten auf Schotter nun doch mal zu hinterfragen.

  • Darf man das?

    Auer!
    Gute Besserung!
    Weiß nicht, ob ich den Optimismus des Polizisten teile. Ich ahne, welche Stelle dich umgehauen hat, die hat schon auf einem Grundschulausflug mit dem Rad Opfer gefordert. Plural.
    So idyllisch hier…

    • Christian Wöhrl

      Merci. Oh, verstehe … ja, das macht dann tatsächlich wenig Hoffnung 🙂 Im Grunde ist es immer ein Fehler, über Labenz zu fahren statt über Lüchow – hintenrum gibt es erst gar keinen Radweg, und schöner ist es auch noch …

  • Brigitte

    Oh weia, eine schmerzreiche Erfahrung mit den „Reflexen“. Freut mich, dass die anschließende Versorgung positiv verlaufen ist und wünsche baldige Genesung. Viele Grüße Brigitte

  • Christian Wöhrl

    Jetzt setze ich noch mal ein „Sammel-Danke“ drunter für eure guten Wünsche – habe ein paar Tage nicht hier reingeguckt, weil ich unterwegs war, ihr habt es vielleicht nebenan schon gesehen. Mit dem Fahrrad … ist also alles nicht ganz schlimm.
    Oh nein, in seiner allgemeineren Labenzigkeit ist an Labenz natürlich nichts auszusetzen, Uli 🙂

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